Datenschutz leben
Datenschutz gibt es schon lange: Ca. 400 v. Chr. wird mit dem Hippokratischen Eid die ärztliche Schweigepflicht eingeführt. Es folgen Beichtgeheimnis, Postgeheimnis, Bankgeheimnis und viele weitere Geheimnisse. Aus bundesrepublikanischer Sicht ist mit dem „Volkszählungsurteil” des Bundesverfassungsgerichts 1983 und dem „Recht auf informationelle Selbstbestimmung" ein Gipfel erklommen, auf den wir vom DSGVO-Gipfel hinab blicken. 😉
Gebot der Datensparsamkeit
Der beste Schutz von Daten ist der Schutz von Daten, die man nicht hat. Deshalb gilt in unseren Anwendungen das Gebot der Datensparsamkeit. Wir als Entwickler hinterfragen die Notwendigkeit, mit der Sie als unser Kunden in Ihrer Anwendung Daten erheben und verarbeiten wollen. Dazu bilden wir uns regelmäßig fort und greifen bei auftretenden Fragen auf unseren eigenen, externen Datenschützer zurück. Die endgültige Entscheidung über die Verarbeitung liegt natürlich bei Ihnen als Kunde; unser geschärfter Blick unterstützt Sie dabei.
Gebot der Transparenz
Transparenz ist ebenfalls ein bedeutender Bestandteil des Datenschutzes. Deshalb enthalten moderne Datenschutzerklärungen auf Webseiten technische Erklärungen, Auflistungen über erhobene Daten, deren Weitergabe, etc. Fast immer wird das Einverständnis der Nutzer:innen über ein Cookie-Banner eingeholt. Und klickt der Nutzer auf „alle akzeptieren” - na: Dann ist doch alles gut, oder?
Rechtlich sind Sie damit momentan auf der sicheren Seite. Aber sind Sie damit auch transparent? Die meisten Lösungen dieser Art haben denselben abstumpfenden Effekt wie ellenlange Vertragstexte. Die Zustimmung beruht oft auf der Ermüdung der User. Ich weiß oft nicht, wann und wofür meine Daten erhoben und wie sie verarbeitet werden. Und dabei wollen wir einmal außer Acht lassen, dass wir niemals garantieren können, was genau Meta, Google und Co. mit den Daten anstellt und mit wem sie sie teilen…
Gebot zur Löschung
Speicherplatz ist heute kein Thema mehr - eine Errungenschaft des 21. Jahrhunderts. Dies führt nur leider oftmals dazu, dass bei der Entwicklung von Software ein Löschkonzept Mangelware ist. Wo früher notgedrungen aufgeräumt und vernichtet wurde - weil das Regal voll war: Bei Software finden sich auch noch die Einträge von vor zehn Jahren. Als Entwickler sind wir auch in diesem Punkt in der Verantwortung. Gemeinsam mit Ihnen analysieren wir die Daten und definieren, wie lange Daten vorgehalten, welche Daten wann anonymisiert und welche Daten wann endgültig gelöscht werden sollen.